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Drei Fragen an KIRA BRÜCK
Wie bist du Journalist geworden?
Es ist die endlose Neugier auf Menschen, die mich umtreibt. Ich bin im Wiesbadener Kurgebiet groß geworden. Als Grundschülerin zog ich mit meinem Aufnahmegerät los, um die Kurgäste zu befragen, wie es ihnen geht, wie sie sich den Tag vertreiben. In der fünften Klasse gründete ich meine erste Schülerzeitung. Das war kein bewusster Prozess, eher ein natürlicher Impuls. Ich wollte mich mitteilen. Und dann ist da noch meine Liebe zur Sprache und zum Formulieren. Im Journalismus fühle ich mich also sehr zu Hause.
Über was schreibst du am liebsten?
Es klingt komisch, aber: über Menschen in Krisensituationen. Suchende, Kämpfende, Zweifelnde, Sterbende, Trauernde, Neuanfangende. Ich habe keine Berührungsängste, die existentiellen Fragen des Lebens zu stellen. Weil ich immer erfahren möchte, was den Menschen im Innersten zusammenhält. Mein erstes Sachbuch „Der Tod kann mich mal!“ dreht sich um zwölf schwer kranke Jugendliche, die sich zurück ins Leben kämpfen. Ihre Ansichten haben meine Sicht auf die Dinge nachhaltig geprägt.
Worin liegen deine Stärken?
Die richtigen Fragen zu stellen. Aber auch: Komplexes so verständlich aufzuschreiben, dass es die Leserschaft versteht. Und Menschen eine Sprache geben. Zum Beispiel als Co-Autorin und Ghostwriterin. Ich denke, man merkt meinen Texten an, dass in ihnen nicht nur handwerkliches Know-how steckt, sondern auch viel Herzblut für die Sache. Jeder Satz muss sitzen, vorher gebe ich den Text nicht ab.