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Drei Fragen an Hilmar Poganatz
Wie bist du Journalist geworden?
Ich war 15 und spielte in einer ziemlich schlechten Handballmannschaft. Wir brauchten neue Spieler, da sprach ich die Lokalredakteurin an. Sie hatte den wunderbar westfälischen Namen Heide Rethschulte. Als ich sie fragte, ob sie nicht mal einen Artikel bringen könnte über uns, antwortete sie, den sollte ich mal schön selbst schreiben – und so fing es an. Bald darauf schrieb ich über die dritte Damenmannschaft, dann die zweite, und schließlich über die erste Mannschaft, die immerhin 2. Bundesliga spielte. Auch die Fotos schoss ich selbst, sonst lohnte das Zeilengeld nicht. So wurde ich fester freier Mitarbeiter der Westfälischen Nachrichten – und durfte später natürlich auch mal über Kultur berichten. Heide sei Dank. Sie hat damals einem schlecht gekleideten Teenager etwas zugetraut und ihm eine Chance gegeben. Ohne sie würde ich heute hier nicht sitzen.
Welche sind heute deine Themenfelder?
Ich habe in der Wirtschaftsredaktion der WELT gearbeitet, und in der Reiseredaktion der WELT am SONNTAG. Wirtschaft und Reise gehören also zu meinen Kernthemen, insgesamt bin ich allerdings ein klassischer Generalist, der sich in viele Themen gut einarbeiten kann. So habe ich jahrelang ein Magazin für den Sound-Spezialisten Sennheiser betreut, und schreibe für das MEDIUM-MAGAZIN zu Themen rund um Storytelling.
Was bedeutet blockfrei für dich?
blockfrei ist ein Stück weit mein Baby, ich habe das Büro ja 2002 mitgegründet. Für mich ist es der ideale Arbeitsort für jede Art von Projekt. Mitten in Berlin sitze ich unter hohen Stuckdecken und treffe immer wieder neue, inspirierende Kollegen, mit denen ich häufig auch zusammenarbeite. Wir tauschen uns aus, schieben uns Aufträge rüber oder beauftragen uns gegenseitig, und treffen uns zum Weihnachtspizzaessen bei mir zuhause. Über die Jahre waren insgesamt rund 50 Kollegen bei blockfrei, einige von ihnen echte Freunde. Das bedeutet mir eine Menge – und beflügelt meine Arbeit.