Medium: Brand eins
Erscheinungsjahr: 2021
Ausgabe: März
Fotos: Michael Hudler, Christian Werner

aus dem inhalt

Wem gehört die Welt … und wem das Bier?

Unternehmer sein, ohne die Firma zu besitzen – das klingt nach einer spinnerten Idee. Tatsächlich ist sie bereits in gut 200 Unternehmen Wirklichkeit. Und sie zieht immer mehr Gründer als Unterstützer an.

• Maxim Wermke ist zweifellos ein außergewöhnlicher Gründer. Einer, der in seiner Firma nichts zu sagen haben und mit seinen Anteilen auch nichts verdienen will, ist nicht unbedingt typisch. Gleichzeitig ist der Bierproduzent aber auch Teil einer Entwicklung, die zu einer Bewegung werden könnte: Immer mehr Unternehmer denken darüber nach, wie sie ihre Firma anders führen und vor allem später anders an Nachfolger übergeben können, ohne Gefahr zu laufen, dass sie von Investoren ausgeblutet oder weiterverkauft wird. Und dafür sind sie – wie Ernst Schütz, ehemaliger Eigentümer des Versandhandels Waschbär – auch bereit, auf Rendite zu verzichten (siehe auch brand eins 02/2018: „Should we fuck capitalism?“).

Seit gut einem Jahr hat diese Idee mit der Stiftung Verantwortungseigentum eine Heimat. Gegründet hat sie Armin Steuernagel, der auch bei Waschbär mitgedacht und mitgemacht hat. Und dem es im Oktober 2020 gelang, für eine Art Erweckungs-Event Sozial- und Familienunternehmer, Gründer, Ökonomen, Juristen und hochrangige Politiker zusammenzubringen, um eine konkrete Idee für die Wirtschaft von morgen zu formulieren, einen Anstoß für eine neue soziale Marktwirtschaft: Gemeinsam machten sich die Wirtschaftsgrößen für die Einführung der sogenannten „GmbH in Verantwortungseigentum“ (VE-GmbH) stark und damit für die Überarbeitung des 1892 entstandenen GmbH-Rechts.

Das klingt revolutionär, ist aber gar nicht so neu…

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