In einem Berliner Hinterhof versuchen sich Familienunternehmen aus der Provinz an Digitalprojekten – und erproben neue Kooperationen

Über dem »Member Entrance«
hängt noch das Schild von früher:
»Goldpunkt Schuhfabrik
PST 2 – 1054 Berlin«. Seit der
Wiedervereinigung werden
hier keine Schuhe mehr hergestellt,
stattdessen arbeiten 20
deutsche Mittelständler gemeinsam an ihrer ganz
eigenen Wende: der digitalen Transformation. Der
hessische Heiz- und Klimasystemhersteller Viessmann
hat hier im Sommer letzten Jahres den »Maschinenraum
« eröffnet, zu seinen Mitspielern zählen
der westfälische Logistiker Fiege, der unterfränkische
Trockenbau-Experte Knauf und der
lippische Elektrotechnik- und Automationsspezialist
Phoenix Contact.

Ein »Co-Creation Space« soll der Maschinenraum
sein, ein Ort, an dem ausgelagerte Forschungseinheiten
der Firmen voneinander
lernen wollen. Wenn es nach Viessmann geht, sollen hier
die Welten von Mittelständlern und digitalen
Start-ups aufeinandertreffen.
Der Maschinenraum findet sich in einem Hinterhof
am Teutoburger Platz in Berlin, wo die Stadtteile
Prenzlauer Berg und Mitte miteinander
verschmelzen.

Ein Halbrund aus Stufen führt hinab ins
Souterrain des sanierten Backsteingebäudes. Wo
früher einmal der Heizungskeller war, glänzen jetzt
eine Theke aus hellem Terrazzo, eine loungige Kaffeebar
und ein Kunstwerk aus Kupfer. Ein oktogonaler
Lichthof erhellt die Räume, die eine Gesamtfläche
von 23 Tennisplätzen einnehmen. Die Botschaft ist
eindeutig: Seht her, was der deutsche Mittelstand
leisten, wie attraktiv und hip er sein kann!
Und das in Zeiten der Corona-Pandemie. (…)

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